Bildung und Erziehung

  • Wir haben den Auftrag, unsere Kinder auf die Schule und ihr weiteres Leben vorzubereiten. Mit Bildung und Erziehung sollen die Kinder Basiskompetenzen erlangen, um auf zukünftige Aufgaben gut vorbereitet zu sein. Sie sollen ihnen helfen, sich zu starken Menschen mit Persönlichkeit zu entwickeln, unabhängig von Herkunft, Kultur und Religion.

    Grundprinzipien der Bildungs- und Erziehungsarbeit

    Mitwirkung der Kinder – Partizipation

    Kinder besitzen eine Vielzahl an Ideen, sind kreativ und großes Interesse an unterschiedlichsten Themenbereichen. Diesen inneren Antrieb der Kinder wollen wir stets unterstützen und sie motivieren, sich einzubringen, nachzufragen, zu forschen – und sich so die Welt Stück für Stück weiter zu erschließen. Es ist deshalb unser großes Ziel ihnen den nötigen Freiraum zu geben, ihre Phantasien auszuleben und verfolgen zu können.

    Die Teilhabe an aktuellen Themen, Weiterentwicklungen und Anregungen daraus nehmen wir gerne auf, variieren daraufhin unsere Schwerpunkte und vermitteln den Kindern, dass sie teilnehmen können und Einfluss haben. Ihre Meinung und Interessen fließen in unsere Arbeit mit ein, animieren uns und bereichern die gesamte Erziehungsarbeit.

    So können bereits die Kindergartenkinder in der täglichen Freispielzeit bestimmen, welche Außenbereichsangebote sie nutzen möchten. Auch wird der wöchentliche Essensplan jeweils von einer Kindergarten- oder Hortgruppe ausgewählt.

    Diese Basis an Teilhabe der Kinder breitet sich im Schulkindalter noch weiter aus. So können unsere Hortkinder nicht nur ihre Freizeit in den von Ihnen ausgewählten Projektgruppen verbringen und die Inhalte in diesen mitgestalten, sie entscheiden auch über Aktivitäten im Rahmen der Ferienbetreuung.

    Individuelle Unterschiede als Bereicherung – Integration – Inklusion

    Kindern ist es von Natur aus gegeben, auf Unbekanntes neugierig zu reagieren. Sie sind nicht voreingenommen, urteilen nicht, sondern lassen sich durch das Neue inspirieren. Welch große Chance besteht deshalb, Kinder mit anderen Kulturen, mit anderen Religionen oder mit Behinderung in Kontakt zu bringen, ohne dass sie davor zurückschrecken. So wird bereits im Kleinkindalter der Grundstein für Toleranz und Nächstenliebe gesetzt.

    Wir freuen es deshalb sehr, Kinder aus ganz unterschiedlichen Ländern der Welt bei uns betreuen zu dürfen. Diese Kinder erleben zu Hause meist eine andere Welt, welche mit ihrer Kultur und ihrer familiären Wertevermittlung eine Bereicherung für unser Haus darstellt.

    Daneben haben wir immer wieder auch Kinder mit Behinderung in unserem Kinderhaus. Zum einen freut es uns, diesen Kindern eine Art Normalität zu ermöglichen, wie allen anderen Kindern auch. Zum anderen aber lernen Kinder viel an Rücksichtnahme und Fürsorge für einen Menschen, der darauf angewiesen ist und dem nicht alles so einfach fällt. Es ist deshalb auch nicht erstaunlich, wie selbstverständlich Kinder damit umgehen und diese in die Gruppe integrieren, ja sogar den Zusammenschluss darauf abstimmen.

    Alle unsere Kinderhausgruppen sind Alters- und Geschlechtergemischt, wodurch ein ständiges Beobachten, Austauschen und Lernen voneinander gefördert wird. Dabei bemühen wir uns, die individuellen Talente und Begabungen der einzelnen Kinder zu berücksichtigen und zu fördern, um so das Gruppengeschehen vielfältig anzureichern.

    Anregende Lernumgebung – unsere Räumlichkeiten

    Ganzheitliche Bildung

    Das Kinderhausjahr wird durch verschiedene Themen bestimmt. Themen, die zum einen von der Jahreszeit beeinflusst sind, von religiösen Anlässen oder Themen, die uns beschäftigen und von den Kindern initiiert werden.

    Wir versuchen diese Schwerpunkte von verschiedensten Seiten mit den Kindern zu bearbeiten. So sollen die Kinder ein Thema mit allen Sinnen erleben und erfahren können. Dies geschieht sowohl in Einzelarbeit als auch in Gruppen- oder Projektarbeit.

    Beispiel: Herbst – Erntedank

    Unsere Gruppenräume aber auch das Kinderhaus selbst wird in regelmäßigen Abständen von unseren Kindern geschmückt und thematisch passend dekoriert. Der Herbst in seiner farbenfrohen Pracht bietet hierfür zahlreiche Möglichkeiten. Jede Gruppe trägt ihren Beitrag bei und freut sich über das Ergebnis. Von Fensterbildern über Mobile bis hin zu Blätterteppichen oder gepressten Blumenbildern gibt es zahlreiche Möglichkeiten.

    In unseren Liedern, Geschichten und Gedichten versuchen wir das Thema wieder aufzugreifen. Sing- Kreis- und Fingerspiele schließen sich an.

    Ein Hauptbereich der Themenarbeit stellt der Bildungskreis dar. Nirgendwo sonst sind alle Kinder so mit eingebunden und darauf konzentriert, ein Thema zu behandeln, wie dort. Wir erarbeiten mit ihnen die Veränderungen der Natur, die Fülle an Obst und Gemüse, die Wetterveränderung und vieles mehr.

    Auch in unserer Küche besteht für die Kinder selbst die Möglichkeit, passend zum Thema einen Kuchen zu backen, einen Brotaufstrich zu kreieren oder einen Obstsalat zuzubereiten. Alle übrigen Kinder sind zum Verzehr herzlich eingeladen. Der Umgang mit Lebensmitteln, welche die Natur im Herbst für uns Menschen schafft, wird hier ganz bewusst.

    An Waldtagen, bei Spaziergängen auf raschelndem Laub, beim Sammeln von Kastanien und dem gemeinsamen Basteln damit, beim Drachen steigen lassen oder beim Beobachten des Nebels am frühen Morgen wir die Auseinandersetzung mit dem Thema mit allen Sinnen weiter vertieft.

    Der Familiengottesdienst zum Thema Erntedank, der vom Kinderhausteam gemeinsam mit unseren Kindern vorbereitet und gestaltet wird, bringt den Kindern das Thema auch von der religiösen Seite näher. Bei einem gemeinsamen feierlichen Umzug zum Pfarrzentrum, sowie Tänzen und Liedern in feierlicher Tracht, wird dieser Tag zusammen mit den Pfarrangehörigen abgerundet.

    Als krönender Abschluss findet in unserem Kinderhaus das Kürbisfest statt. Es ist meist das letzte Fest mit schönem Wetter, bevor es kalt und frostig wird. Die Kinder haben Tänze einstudiert, singen Lieder und es gibt Kürbissuppe oder Brot mit Kürbismarmelade. Ein rundum schöner Abschluss dieses Themas.

    Unser Jahresthema soll sich wie ein roter Faden durch ein ganzes Kinderhausjahr ziehen. Zum Kinderhausbeginn im September wird vom Team dieses Hauptthema definiert und mit ersten Eckpunkten zeitlich fixiert. Das können Termine für damit verbundene Feste sein oder Besuche von Einrichtungen wie Polizei oder Museen. Die Feste im Jahresverlauf orientieren sich an diesen Eckpunkten und werden sowohl im Team als auch gemeinsam mit den Kindern geplant, vorbereitet und gemeinsam gefeiert.

    Im Krippen- und Hortbereich werden die verschiedenen Themenbereiche zwar genauso erarbeitet, wobei dies jedoch in beiden Bereichen nur in eingeschränkterer Form geschehen kann. So liegt dies im Krippenbereich vorrangig am Alter der Kinder und im Hortbereich an den schulischen Anforderungen, die häufig eine große Zeitspanne in Anspruch nehmen.

    Angebotsvielfalt

    Kinderkrippe

    Unsere Kleinsten können in der Kinderkrippe den ganzen Tag über betreut werden. Diese Betreuung hat kein allzu festes Raster, das fix eingehalten werden muss, es sind eher unsere täglichen Rituale, die den Tagesverlauf grob strukturieren. Wir legen größten Wert darauf, jedes unserer Spatzenkinder individuell zu umsorgen. Durch die enorme Entwicklung in den ersten 3 Lebensjahren ist natürlich auch das Angebot für die Kinder sehr speziell abzustimmen. Es variiert deshalb sehr, da ein ½ -jähriges Kind natürlich ganz andere Bedürfnisse aufweist, als ein fast 3-jähriges.

    So kann alleine durch unterschiedlichste Schlafgewohnheiten und Schlafzeiten kein ganzheitliches Programm für alle stattfinden. Es gibt allerdings oben erwähnte Rituale, die wir regelmäßig durchführen, um den Kindern auch einen gewissen Rahmen zu schaffen, an den sie sich gewöhnen und orientieren können.

    So gibt es zum Beispiel einen Sitzkreis, bei dem gemeinsam gesungen und gebetet wird, eine Geschichte erzählt oder Singspiele gespielt werden.

    Das Essensangebot gliedert sich in eine Vormittagsbrotzeit, das Mittagessen und eine Nachmittagsbrotzeit. Auch für unsere Krippenkinder findet seit Anfang des Kinderhausjahres eine gleitende Brotzeit statt, bei der die Kinder gegen einen Unkostenbeitrag von 10€ pro Monat (15€ für Vormittags- und Nachmittagsbrotzeit) von einem Buffet auswählen können. Bei diesem wird darauf geachtet, dass es sowohl reichhaltig und abwechslungsreich als auch saisonal und regional geprägt ist.

    Regelmäßige Spaziergänge und Gartenbesuche sorgen dafür, dass sich die Kinder ausreichend an der frischen Luft aufhalten. Weitere Bewegung haben sie in ihren täglichen Besuchen des Turnraums.
    An unserem kleinen Spatzen-Außenbereich können sich unsere Kleinen bereits an verschiedenen Bastel- und Kreativangeboten versuchen, die natürlich entsprechend ihrem Alter angeboten werden.

    Kindergarten

    Der Tagesablauf im Kindergarten ist durch feste Rituale aber auch durch viel freie Zeit unterteilt. Nachdem die Kinder sich in der Gruppe eingefunden haben, findet gegen 8:30 Uhr der Morgenkreis statt. Erste Lieder und Gebete, sowie ein gegenseitiges Begrüßen sind hier der Inhalt. Die Kinder sollen in der Gruppe ankommen und sich einfinden.

    Danach gibt es Freispielzeit, die das Kind individuell gestalten kann. Die Kinder können in der Gruppe spielen, malen, bauen, basteln und vieles mehr. Daneben gibt es weitere (a) Angebote außerhalb der Gruppe, aus denen die Kinder auswählen können. Die (b) Brotzeit kann nach Belieben gemacht werden, spätestens gegen 10:00 Uhr erinnert jedoch ein Gongschlag daran. Dann sollen sich auch die Letzten einfinden und in Ruhe ihr mitgebrachtes Essen verzehren. Die Vorschulkinder beginnen in dieser Zeit mit der (c) Vorschularbeit. Danach folgt nochmal eine Freispielzeit, bevor schließlich der (d) Bildungskreis den Vormittag abschließt. Die Zeit danach, bis die Kinder abgeholt werden, kann nochmal frei gestaltet werden. In der überzogenen Gruppe ist diese letzte freie Spielzeit etwas länger. In der Ganztagsgruppe werden Themen des Vormittags nachmittags nochmal aufgegriffen und es besteht die Möglichkeit, alles etwas ausgiebiger ablaufen zu lassen.

    a) Folgende Angebote können in der Freispielzeit genutzt werden:
    – Turnsaal:
    Hier gibt es Bobbycars zum Fahren, es gibt Bälle, Ringe, Seile und weitere Utensilien zum Bewegen. Eine Sprossenwand lädt zum Klettern ein, während mit den Bewegungsbausteinen gebaut und auf den Matten geturnt werden kann.

    – Garten:
    Unser Garten ist fast täglich geöffnet, selbst bei feuchter Witterung und kälteren Temperaturen findet sich immer eine Kindergruppe, die ihren Bewegungsdrang im Freien stillen möchten. Neben Sandkästen und Nestschaukel gibt es ein großes Klettergerüst, eine hohe Turmlandschaft inklusive Rutsche, ein Wackelpferd, ein Bodentrampolin, mehrere kleine Holzhäuschen und ein großes Gartenhaus mit Veranda. Ist das Wetter schön und warm wird am Matschplatz auch eifrig mit Wasser experimentiert. Auch Bobbycars, Dreiräder, Roller und Laufräder können genutzt werden.

    – Forscherraum:
    Täglich können unsere kleinen Forscher bei physikalischen und chemischen Versuchen ihr Geschick testen und neues Wissenswertes erleben.

    – Kreativbereich:
    Während sich die Kinder am Maltisch an verschiedenen kreativen Arbeiten passend zum jeweiligen Thema versuchen können, werden an der nebenstehenden Werkbank Arbeiten aus Karton, Holz oder Recycelingmaterialien angefertigt.

    – Kochen:
    Einmal in der Woche wird von ein paar Kindern in der Küche eine leckere Kleinigkeit zubereitet, die alle probieren können. Die kleinen Köche können hier Ersterfahrungen im hauswirtschaftlichen Bereich sammeln und Freude am Umgang mit gesunden Lebensmitteln erfahren.

    – Waldtag und Spaziergänge
    Wöchentliche Waldtage, regelmäßige Spaziergänge und Besuche von städtischen Spielplätzen freuen die Kinder nicht nur, sie erfahren auch viel Wissenswertes durch unseren örtlichen Förster, der uns hier sehr unterstützt und selbst große Freude an der Arbeit mit den Kindern hat.

    – Weitere Funktionsecken:
    Neben obigen Bereichen können auch die Knet- und Faltecke, die Musikecke und die Märchenecke genutzt werden.
    b) Die tägliche Brotzeit wird den Kindern von zu Hause mitgegeben. Wir bitten die Eltern auf gesunde Ernährung und wertvolle Nahrungsmittel zu achten. Wir wollen dabei auch so wenig Müll wie möglich produzieren, um das Bewusstsein für den Umweltschutz beim Kind zu vertiefen. Einmal in der Woche bieten wir den Kindern zusätzlich ein Frühstücksbuffet mit viel Obst und Gemüse, sowie Müsli und Milchprodukte an.

    c) Die Vorschularbeit wird für alle Kinder angeboten, die das letzte Kindergartenjahr vor Schulbeginn bei uns sind. Die Kinder lernen auf spielerische Art, sich mit den Lauten und Wörtern zu beschäftigen, Reime zu erkennen, Silben zu klatschen und letztlich alle Laute (Buchstaben) hören zu können. Erste Leseversuche und Wort-Lege-Spiele schließen die Entwicklung bis zum Schulbeginn ab. Auch Formenlehre, Reihen bilden, Zahlenraum erkennen und Rechenversuche gehören zum Wissensschatz für Vorschulkinder. Durch eine tägliche Vorschularbeit wird durch kontinuierliches Wiederholen und aufbauende Arbeit jedes Kind bestmöglich auf Schule vorbereitet.

    d) Der Bildungskreis ist schließlich der große Termin an jedem Tag, zu dem sich alle Kinder einer Gruppe zusammenfinden. Die Kinder lieben diese Zeit, denn hier werden Lieder gelernt, Kreisspiele gespielt und mit den Kindern aktuelle Themen erarbeitet. Hat ein Kind Geburtstag, wird es in dieser Runde gebührend gefeiert. Ein jährlich wechselndes Ritual ist hierfür fester Bestandteil.

    Kinderhort

    Die Betreuung im Kinderhort beginnt mittags nach der Schule. Es besteht die Möglichkeit der Kurzzeitbetreuung oder der Hausaufgabenbetreuung inklusive abwechslungsreichem Freizeitprogramm. Auch in den Ferien wir gemeinsam mit den Kindern ein spannendes und ausgewogenes Programm geplant und durchgeführt.
    Nach dem Schulende haben die Kinder bei uns die Möglichkeit, sich in der Freispielzeit je nach ihren individuellen Vorlieben und Bedürfnissen zu beschäftigen. Es stehen ihnen hier die Räumlichkeiten des Hortes, der Garten und der Sportplatz der Schule zur Verfügung. Während im Gruppenraum der Maltisch, die Lego- und Playmobilecke und verschiedene Gesellschaftsspiele zum Spielen einladen, bietet der Ruheraum eine Rückzugsmöglichkeit, die viele Kinder nach dem langen Schultag gerne in Anspruch nehmen. Der an den Gruppenraum angrenzende Nebenraum hingegen bietet mit dem Kickerkasten und einer Bauecke aktivere Beschäftigungsmöglichkeiten. Natürlich können auch unsere Schulkinder bei uns Mittagessen.

    Nach der der Freispielzeit beginnt für die Kinder die Hausaufgabenbetreuung. Hierfür teilen sie sich auf drei Gruppen und Räumlichkeiten auf, um ein konzentriertes Arbeiten zu möglichen. Jedes Kind bekommt die Zeit, die es für die Erledigung der Aufgaben benötigt. Nach Beendigung der schulischen Aufgaben besteht die Möglichkeit, bereits erworbenes Wissen anhand von Übungsaufgaben und Lernspielen weiter zu vertiefen oder mündliche Hausaufgaben wie Lesen oder lernen zu beginnen. An die Hausaufgabenzeit schließt sich die Hortfreizeit nahtlos an, in der sich die Kinder sportlich, musisch oder kreativ betätigen können oder nach Belieben auch einfach mal ausspannen können. Dazu stehen ihnen neben den gewohnten Spielmaterialien auch tägliche Workshops wie Artistik, Bewegungsspiele oder Backen zur Verfügung.

    In der Ferienzeit beginnt die Betreuung bereits morgens analog zum Kindergarten und zur Kinderkrippe. Meistens werden diese ganzen Tage genutzt, um größere Aktivitäten außerhalb des Hauses zu unternehmen. Die Kinder können hierfür stets eigene Vorschläge einbringen, aber auch unser kreatives Hortteam stellt hier in jedem Fall immer ein sehr attraktives Programm für die Ferien zusammen, das auch mit kleinem Budget möglich ist.

    Planung und Dokumentation der Erziehungsarbeit

    Für eine konstruktive Arbeit am Kind ist eine Planung der Erziehungsarbeit unerlässlich. In Teamsitzung werden die Rahmenbedingungen hierfür mit dem gesamten Personal festgelegt und aufeinander abgestimmt. Darüber hinaus gibt es verschiedene Gruppenarbeiten, die die einzelnen Bereiche umfassen. So setzen sich die Erzieherinnen der Kinderkrippe zusammen und planen für die nächsten Wochen ihr Programm, genauso die Erzieherinnen für den Kindergarten und Kinderhort.
    Das Beschlossene wird ausführlich protokolliert und abgelegt. Das für die Eltern transparente Ergebnis ist der an den Gruppeneingängen ausgehängte Wochenplan. Hier können die geplanten Lieder, Geschichten und Aktivitäten eingesehen werden. Außerdem haben die Teammitglieder in der Verfügungszeit die Aufgabe und Gelegenheit, sich ausreichend auf die vereinbarten Themen vorzubereiten, um sie den Kindern entsprechend vermitteln zu können.

    Beobachtung und Dokumentation der Lernprozesse

    Die Entwicklung eines jeden Kindes liegt uns sehr am Herzen. Um hiervon auch immer das richtige Bild zu haben, halten wir den Entwicklungsprozess fest. In einem jährlichen Gespräch mit den Eltern können wir damit die Eindrücke unsererseits mit denen der Eltern austauschen und abgleichen. Wir bearbeiten dabei die Beobachtungsbögen Perik (=Entwicklungsbogen) und Seldak (=Sprachentwicklungsbogen). Bei Kindern mit Migrationshintergrund kommt hierzu zusätzlich der Sismik (=Sprachverständnisbogen). Im Krippen- und Hortbereich werden entsprechend dem Altern und Entwicklungsstand angepasste Beobachtungsbögen verwendet.

     Es ist sicherlich auch für die Eltern sehr interessant, wie sich ihr Kind in unserer Einrichtung zeigt und entwickelt. Es kann durchaus vorkommen, dass das elterliche Bild deutlich von unseren Eindrücken abweicht. Eine Möglichkeit, sich davon selbst ein Bild zu machen, haben die Eltern am Besuchstag, an dem sie zusammen mit ihrem Kind einen Kindergartenalltag erleben. Sie können sehen, wie das Kind eingebunden ist, mit welchen Kindern es spielt und in welche Rollen es dabei schlüpft.

    Auf Basis möglicher Beobachtungen am Verhalten der Kinder können mögliche Defizite frühzeitig erkannt werden, die bestimmte Maßnahmen oder eine zusätzliche Förderung nötig machen. In diesen Fällen stehen wir den Eltern jederzeit beratend zur Seite und vermitteln auch Kontakte zu entsprechenden Fachdiensten.

    Umsetzung der Bildungs- und Erziehungsziele

    Stärkung der Basiskompetenzen des Kindes

    Soziale Kompetenzen

    Hierunter fallen alle zwischenmenschlichen Kontakte. Die Kinder können in unserer Einrichtung Freundschaften schließen, mit anderen Kinder spielen, müssen sich auf andere einstellen und auch ihre ersten Konflikte austragen. Sie lernen andere Menschen zu deuten, sich in sie hineinzuversetzen, und ihr Verhalten zu interpretieren.

    Dazu gehört auch, dass Werte aufgestellt werden, die für ein harmonisches Zusammenleben sehr wichtig sind. Toleranz und Neugierde auf Unbekanntes ist hier miteingeschlossen. Religiosität und Solidarität sind hier auch Schlagwörter, mit denen Kinder Bekanntschaft machen und umzugehen lernen.

    Demokratie und freiheitliches Denken sind in unserem Land Normalität. Diese zu akzeptieren, andere Meinungen anzunehmen, sich einer Mehrheit beugen, sind Situationen, die gelernt werden müssen. Dieser Lernprozess beeinflusst auch den Charakter eines Menschen stark. Dazu gehört auch, dass sich die Kinder an festgelegte Regeln halten.

    Personale Kompetenz

    Hierbei sollen die Kinder ihr Selbstbewusstsein stärken, damit sie für sich ausreichend Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen entwickeln können.

    Daneben gibt es die Motivation, ein starkes Bedürfnis eigenständig zu handeln. Kinder wollen selbst bestimmen, was sie tun. Das wird nur möglich, wenn sie auch die Fähigkeit, das Wissen dafür haben. In der Erziehung sollte deshalb das Leistungsniveau immer dem Kind angepasst sein und sollte nur geringfügig über seinem Bildungsstand liegen. Sie wollen ihr Wirken wahrnehmen können, sich wiederfinden in der gemeinsamen Arbeit, ihre Ideen einfließen lassen. Da diese Wirkung nicht immer nur positiv sein kann und auch sollte, muss das Kind auch mit Misserfolg umgehen lernen. Es lernt damit sich richtig einzuschätzen, sich in seinen Fähigkeiten nicht über-, aber auch nicht unter zu bewerten.

    Die kognitive Kompetenz schärft unsere Sinne. Visuelles (Sehen), Akustisches (Hören), Haptisches (Fühlen), Gustatorisches (Schmecken) steuert unser Bewusstsein für spätere Erfahrungen und bleibt im Gedächtnis. Die Kinder lernen Gegenstände einzuschätzen, zu bewerten und zu beurteilen, erkennen Gegensätze und können Dinge einordnen. Sie lernen ihre Denkfähigkeit richtig einzusetzen.

    Die physische Kompetenz ist die letzte der personalen Kompetenzen. Kindern soll es bewusst werden, wie wichtig es ist, auf seinen Körper und dessen Konstitution aufzupassen. Nur ein gesunder Organismus kann auch das Erlernte und Erfahrene entsprechend verarbeiten und umsetzen. Hygiene und Körperpflege sind ein großes Anliegen in unserem Haus und werden den Kindern im Alltag vorgelebt. Im täglichen Spielen und Handeln erkennt das Kind seine Geschicklichkeit und was es in Fein- und Grobmotorik bereits gut beherrscht. Es lernt, dass es sich bei bestimmten Aufgaben anstrengen muss und sich anschließend auch wieder entspannen kann.

    Lernmethodische Kompetenz

    Hier geht es darum, neues Wissen richtig einzuordnen und sich damit auseinander zu setzen. Im zweiten Schritt soll dieses Wissen angewendet und reflektiert werden. Transferdenken ist hierbei auch ein wichtiger Aspekt dieser Kompetenz. Dem Kind Lernmethoden zu vermitteln um für sich selbst den besten Weg erkennen und finden zu können, sich neue Dinge einzuprägen und zu merken.

    Verantwortungskompetenz

    Verantwortung zu übernehmen ist eine wichtige Eigenschaft, die Kinder im Laufe ihres Lebens oft benötigen werden. Verantwortung für sich, für andere Menschen, für die Umwelt und ihre Umgebung. Sich dessen bewusst zu werden und hierfür auch die nötige Einstellung zu besitzen, ist das, was wir ihnen vermitteln wollen.

    Umgang mit Veränderung und bei Belastung

    Die Kinder sollen Widerstandsfähigkeit aufbauen können, um sich kommenden Lebenssituationen gewachsen zu sehen. Sie sollen zu aktiven, kompetenten und kreativen Menschen erzogen werden. Diese Fähigkeiten sollen ihnen helfen, sich in jeglicher Situation mit Problemen auseinandersetzen zu können, Lösungen zu finden und diese auch anzuwenden.

    Musische und kreative Kompetenz

    Kinder sollen ihre Phantasie ausleben und ihre Ideen spontan umsetzen. Wertvolles Ausdrucksmittel hierbei kann die Musik sein, denn durch eigenen Gesang oder das Spielen von verschiedenen Instrumenten können Gefühle gezeigt und Stimmungen gelebt werden.

    Handwerkliches Geschick und Kreativität fördert die Feinmotorik und bietet den Kindern ein künstlerisches Ausdrucksmittel. Deshalb ist es hier wichtig, dass die Kinder ihrer Phantasie freien Lauf lassen können und ihnen kaum kreative Barrieren zu setzen.

    Im Folgenden soll anhand von Praxisbeispielen die Umsetzung dieser Bildungs- und Erziehungsziele in unserem Kinderhaus aufgezeigt werden:

    Wertorientierung und Verantwortung

    Unser Kinderhaus liegt in der Trägerschaft der katholischen Pfarrkirchenstiftung Heining, somit sehen wir es als unseren Auftrag, den Kindern unseren Glauben näherzubringen. Im täglichen Gebet zeigen wir ihnen, dass jeder Gott ansprechen, ihm seine Gefühle und Wünsche näherbringen darf. Die Kinder lernen auch zu danken, beispielsweise für das Essen, für ihre Freunde oder für ihre Familien. Wir leben unseren Glauben aktiv in der Gestaltung von christlichen Festen und regelmäßigen Familiengottesdiensten, wodurch sich jedes Kind und jede Familie als wichtiger Teil der Pfarrgemeinde erfährt.
    Daneben sind auch religiöse Themen oft Inhalt unseres Bildungskreises. In Geschichten und Liedern wird die Freude am Glauben spürbar.

    Dabei halten wir uns als katholische Tageseinrichtung grundsätzlich offen für Familien anderer Glaubenshaltungen und achten die religiöse Überzeugung, die dem Kind im Elternhaus vermittelt wird. Umgekehrt erwarten wir von Eltern anderer Glaubenshaltungen, dass sie das religiöse Angebot unserer Einrichtung respektieren. Mit dieser offenen Haltung haben wir in den vergangenen Jahren sehr positive Erfahrungen gemacht, wurden durch die verschiedenen Kulturen stets bereichert und unser Kinderhaus wurde dadurch immer bunter.

    Ganz eng damit verbunden sind die Werte, die unser Gesellschaftssystem ausmachen. Nur wenn alle respektvoll miteinander umgehen, kann der Zusammenhalt funktionieren. Dies ist eine wichtige Erfahrung, die Kinder im Kita-Alter erleben und spüren sollten, denn nur so können kulturelle und glaubensbezogene Vorurteile vermieden und Konflikte friedlich bereinigt werden.
    Der Zusammenhalt innerhalb einer Gruppe, die beste Freundin, der beste Freund, sind erste soziale Gefüge, die den Kindern lehren, sich für jemanden einzusetzen, für jemanden Gefühle zu entwickeln, ihn zu verteidigen und zu unterstützen.

    Jemanden trösten, wenn er sich verletzt hat, sich gegenseitig helfen und merken, dass vieles in der Gemeinschaft oft leichter fällt, sind Erfahrungen, die Kinder im Alltag des Kinderhauses erleben. In unseren Gemeinschaftsprojekten – beim Musizieren oder Basteln – wird dies erlebbar.

    Sprach- und mediengewandte Kinder

    Tägliche Sprachbildung, Lautbildung und Sprachausdruck sind wichtige Voraussetzungen für die Schule und das gesellschaftliche Leben. In der Zeit der Kinderkrippe und des Kindergartens bildet sich die Lautbildung, der Wortschatz und die Sprache vollständig aus. Essentiell dafür ist die Interaktion untereinander, da Sprachkompetenz nicht nur durch das Zuhören, sondern vor allem durch die aktive Gesprächsteilnahme erworben wird. Die Kinder lernen bei uns außerdem viele Reime, Gedichte und Verse. Auch eine Vielzahl von Liedern trägt zur Ausprägung der Sprache maßgeblich bei, daneben lesen wir auch viele Bilderbücher vor und spielen gerne Theater. Allgemein liegt es uns sehr am Herzen, umfangreiche sprachliche Anregungen zu bieten, um ihre sprachliche Ausdrucksfreude zu unterstützen.

    Aufgrund der kulturellen Vielfältigkeit unseres Hauses kommt es durchaus vor, dass Kinder im familiären Umfeld weniger Erfahrung mit der deutschen Sprache sammeln können und daher weitere sprachliche Förderung benötigen. Zwar ist die sprachliche Ausdrucksfähigkeit durchaus vorhanden, zur sozialen Interaktion ist es jedoch erforderlich, eine gemeinsame Sprache zu sprechen. Um diesen Nachholbedarf aufzuarbeiten, bieten wir in Kooperation mit der Hans-Carossa-Grundschule in Heining für Schulanfänger den Vorkurs Deutsch an.

    In der heutigen Gesellschaft wird der Einfluss von Medien wie Film- und Fotokameras, Smartphones, TV-Geräten und Computer immer größer. Bei uns im Kinderhaus werden diese allerdings nur bedingt eingesetzt. Häufig erleben die Kinder in ihrem familiären Umfeld bereits ein Überangebot an diesen visuell-kognitiven Medien, weshalb wir in unserem Haus dieses Angebot bewusst geringhalten möchten. Gerne jedoch greifen wir Fragen und Interessen der Kinder im Dialog auf.

    Fragende und forschende Kinder

    Unser wöchentlicher Waldtag animiert die Kleinen, sich Gedanken über ihre Umwelt zu machen. Jede Woche entdecken sie viele neue Dinge, erschließen sich neue Themenbereiche und wollen sich auch zu Hause weiter damit beschäftigen. In unserer täglichen Experimentierarbeit können die Kinder zudem eigenständig Thesen aufstellen und diese durch konkrete Versuche überprüfen. Sie erkennen dadurch Zusammenhänge und Verhältnismäßigkeiten der Natur. Das große Interesse daran ist für uns eine wichtige Bestätigung, diese Arbeit kontinuierlich fortzusetzen.

    Auch unseren Beitrag für die Umwelt wollen wir den Kindern näherbringen, denn jeder kann im Alltag mithelfen. So trennen wir mit den Kindern unseren täglich anfallenden Müll, stellen Ihnen die Wichtigkeit hierfür vor und zeigen gleichzeitig die Problematik an manchen Verpackungsmaterialien auf.

    An Werkbank und Basteltisch können Kinder mit verschiedenen Werkzeugen und Materialien und in Handarbeit ihr Können testen. Sie lernen, den entsprechenden Einsatz dieser zu begreifen und können verschiedene Beschaffenheiten und Materialien unterscheiden.

    Mathematische Zusammenhänge werden schon in einfachsten Spielen erfahrbar gemacht. Muster legen ist zum Beispiel ein erster Weg, Reihen festzulegen und einzuhalten. Bis hin zur Vorschularbeit lernen die Kinder den Zahlenraum, die Bedeutung von Mengenangaben und erstes Rechnen kennen. Auch Relationen wie höher als, dicker als oder größer als sind wichtige Bausteine für ein mathematisches Bewusstsein.

    Künstlerisch aktive Kinder

    Die Ästhetik einer Sache kann ganz unterschiedlich ausgelegt werden, da Meinungen und Geschmäcker etwas sehr Individuelles sind. Trotzdem kann den Kindern ein Sinn für Ästhetik vermittelt werden, sich mit Kunst und Kultur auseinanderzusetzen. Wir leben dies in unserer Einrichtung mit neuer Architektur im Krippenbereich und Dekoration der Räume vor. Kinder sollen hierbei mithelfen, mitgestalten und eigene Ideen verwirklichen.

    Künstlerische Fähigkeiten können in zahlreichen Bastel- und Maltechniken sowie beim Kneten, modellieren und falten ausprobiert werden. Hierbei wird großer Wert darauf gelegt, die eigene kreative Ästhetik zu fördern und wertzuschätzen.

    Musik, Bewegung und Rhythmik sind ein wichtiger Bereich in unserem Leben. Musik hören oder selber musizieren sind entspannende Tätigkeiten, machen in der Gruppe am meisten Spaß und zeigen, wie wichtig Rhythmus in unserem Leben ist.

    Kulturen machen das Leben bunt. Mit verschiedenen Kulturen zusammenleben, vielleicht Freunde aus anderen Ländern zu haben, schafft Brücken für die Zukunft und erweitert das eigene Leben. Kinder gehen hierbei so herrlich unkompliziert miteinander um. In der täglichen Arbeit werden die künstlerischen Einflüsse aus den anderen Kulturen aufgegriffen und verknüpfen diese mit den bei uns gebräuchlichen Gewohnheiten, so werden beispielsweise auch einmal Lieder aus anderen Kulturkreisen gesungen.

    Starke Kinder

    Die physische Konstitution ist oft ein entscheidender Faktor, der ein Kind stark macht. Wir wollen dem Bewegungsdrang der Kinder entsprechen, sie zu aktiven Kindern erziehen und ihnen helfen, ihre Kraft in Bewegung, Tanz, Rhythmus auszudrücken. Bei vielen Festen dürfen die Gruppen ihre einstudierten Tanz- und Artistikeinlagen vorführen. Hierbei sind alle Kinder stets mit großem Eifer und Freude dabei.

    Neben dem täglich im Rahmen der Freispielzeit möglichem Turnraumbesuch findet auch für jede Gruppe ein wöchentliches Turnangebot statt. Hier werden neue Bewegungsabläufe erprobt und der Umgang mit Bällen, Tüchern und sonstigen Utensilien laden zu akrobatischen Versuchen ein. Die Kinder lernen dabei sowohl Freude an der Bewegung, lernen ihre eigenen körperlichen Grenzen kennen und erfahren, welche Fähigkeiten jeder einzelne hat, wie er diese am besten nutzen und durch üben erweitern kann.

    Auch der gesundheitliche Aspekt, verbunden mit richtiger und gesunder Ernährung ist dabei ein zentraler Faktor. Nachhaltigkeit im Umgang mit seinem Körper kennenzulernen, ihn nicht zu überanstrengen und die vorhandenen Ressourcen richtig zu nutzen, sind Dinge, die Kinder lernen müssen.

    Musische und kreative Kompetenz

    Kinder sollen ihre Phantasie ausleben und ihre Ideen spontan umsetzen. Wertvolles Ausdrucksmittel hierbei kann die Musik sein, denn durch eigenen Gesang oder das Spielen von verschiedenen Instrumenten können Gefühle gezeigt und Stimmungen gelebt werden.

    Handwerkliches Geschick und Kreativität fördert die Feinmotorik und bietet den Kindern ein künstlerisches Ausdrucksmittel. Deshalb ist es hier wichtig, dass die Kinder ihrer Phantasie freien Lauf lassen können und ihnen kaum kreative Barrieren zu setzen.